Haifa + Nazareth

Haifa + Nazareth

Auf in den Norden von Israel. Wir nähern uns der Grenze zum Libanon. Im Osten befinden sich die Golanhöhen – Konfliktherd mit Syrien. Israel ist klein, etwa die Größe von Hessen. Mit Bus und Bahn erreicht man in relativ kurzer Zeit alle Ziele. Die Fahrten sind sehr komfortabel und modern. Wlan ist in allen Bussen vorhanden. Die Züge fahren ruhig und schnell. Der Hersteller der Züge ist Siemens und daher sehen diese nahezu identisch aus wie die Züge, die auch in Deutschland fahren.

Haifa liegt am Meer und ist ein süßes Städtchen. Eine richtige Innenstadt gibt es nicht, dafür aber viele Viertel mit unterschiedlichen Kulturen. Wir übernachten im German Quarter 😉 Der Strand ist fußläufig erreichbar und aufgeräumt und sauber. Für uns ist das Highlight in Haifa der Bahai Garten, dazu später mehr. Auf Empfehlung vieler fahren wir zunächst nach Akkon. Vorab aber noch ein schönes Nachtbild des Mondes über Haifa.

Akkon

Noch ein Stückchen weiter nördlich liegt das kleine Örtchen Akkon, welches eine sehr schöne, verwinkelte Altstadt hat. Dieser Teil der Stadt liegt auf einer Landzunge und ist umgeben von Wasser, auch genannt die Bucht von Haifa. Das Besondere hier ist, dass die Altstadt von Akkon arabisch/orientalisch geprägt ist. Auch wenn es (jetzt) in Israel liegt, hat sich hier die arabische Kultur durchgesetzt. Darauf war auch unser Gastgeber im Hostel, ebenfalls ein Palästinenser, sehr stolz. Auf meine Frage hin, wie es sei, dass er hier in einem anderen Land, nämlich Israel leben würde, entgegnete er nur trocken, dass es das Land der Palästinenser sei. So klar sind die Grenzen hier wohl noch immer nicht.. Hier noch ein paar Eindrücke von Akkon:

Markt in Akkon

Entspannte Katze am Fischstand

Frische Fische

Eine der vielen Gassen in Akkon

Weg zum Strand

Und noch ein Blick auf den Strand

Nazareth

Jesus von Nazareth – haben viele schon einmal gehört. Jesus hat hier gelebt und einen Großteil seines Lebens verbracht. Bis er wieder nach Jerusalem für seine Kreuzigung gegangen ist. Wir wollten uns diesen Ort auch einmal anschauen. Heute ist hier eine “normale” Stadt, ohne größere Besonderheiten. Mit dem Bus erreichen wir das Zentrum. Hier gibt es eine kleine Passage mit Einkaufsmöglichkeiten. Und für Christen die größte Sehenswürdigkeit: Die Verkündigungsbasilika. Dies ist der Ort an dem der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria erschienen ist. Es gibt hier viele Darstellungen von Maria. Zudem haben viele Länder einen Beitrag geleistet und Bilder eingereicht.

Die Beiträge der einzelnen Länder. Besonders interessant finde ich, dass einem mal deutlich wird, wie global und dezentral das Christentum ist

Noch ein paar Bilder

Die Verkündigungsbasilika von innen

In einer anderen Perspektive

Und nochmal mit Blick auf das obere Geschoss

Der Kirchenraum des oberen Geschosses

Blick auf die Kuppel

Bahai Garten

Der Bahai Garten befindet sich mitten in Haifa. Von unserer Unterkunft aus haben wir diesen Blick auf den Garten:

Schon ganz cool, oder?

Der Garten ist der Hingucker schlechthin. Als wir in Haifa angekommen sind, gehen sofort automatisch die Blicke auf den pompösen Garten, welcher vertikal an einem Berghang angebracht ist. Von unten sieht es schon fantastisch aus. Von oben ist es sogar noch beeindruckender. Für den Aufstieg trennen wir uns: Lena fährt Bus, ich jogge hoch. Ca. 30 Minuten später treffen wir uns oben und genießen den Ausblick.

Blick über die Gärten nach unten auf die Stadt

Fokussiert auf die Kuppel

Blick nach oben auf den Garten von der Mitte aus

Warum gibt es die Bahai Gärten überhaupt? Dahinter steckt eine Religion. Das Bahaitum ist eine noch relativ junge Religion mit einer interessanten Geschichte. Beitreten kann jeder und die Religion zählt mittlerweile 8 Millionen Mitglieder. Wir haben uns noch einen Film dazu angeschaut und zumindest ich kann sagen, dass ich viele Ideen und Gedanken sehr gut finde (z.B. Alle Menschen sind eine Einheit + Verzahnung von Wissenschaft und Religion).

Kreative Juden

Zum Abschluss von Israel möchte ich noch eine Besonderheit des Judentums aufnehmen. Wir haben viele Gespräche mit Israelis geführt. Israel ist sehr multi-kulti. Aufgrund der Geschichte sind viele Juden aus vielen Teilen der Welt hier zusammen gekommen. Mehrmals unterhalten wir uns sogar auf Deutsch mit den hier lebenden Israelis. Vor allem die junge Generation spricht meisten fließend Englisch. Das hat uns ermöglicht tiefe Einblicke in das Judentum zu erlangen. Spannend ist, wie kreativ Juden sind. Zwei Beispiele: Schweine sind per Gesetz in Israel verboten. Schweine, als unsaubere Tiere, dürfen nicht den heiligen Boden des Landes berühren. Und doch gibt es pfiffige Geschäftsleute, die Schweine in Israel halten wollen. Wie können sie das machen? Sie bauen große Plattformen, die einen Abstand zum “heiligen Boden” haben. Auf diesen Plattformen werden dann die Schweine gehalten – unter Einhaltung des Gesetzes. Ein zweites Beispiel: In Tel-Aviv boomt die Touristikindustrie und viele Hostel und Hotelketten versuchen hier Fuß zu fassen. Die größte israelische Hotelkette findet das nicht gut und befürchtet zunehmenden Wettbewerb. Um das zu verhindern ist der Kette eine pfiffige Idee eingefallen: Lokale Unternehmer werden subventioniert und unterstützt, wenn sie eigene Hostels aufmachen wollen. Kostet zwar Geld, aber hat zwei Effekte: 1. Es gibt keinen großen Wettbewerber, sondern viele kleine und 2. Für ausländische Investoren ist der Markt eher uninteressanter da der Markt fragmentierter und durchdrungener ist.

Abschluss unserer Reise

Der Bahai Garten war noch einmal wunderschön und ein schöner Abschluss für unsere Reise. Von Haifa aus geht es nun noch einmal nach Tel-Aviv, und dann über Berlin nach Köln. Nach ca. 11 Monaten landen wir (nach einem hektischen Umstieg in Berlin) wieder am Flughafen Köln/Bonn. Was für ein Gefühl. Was erwartet uns wohl nun?

Deutsche Wörter – long time no see

Einen weiteren, abschließenden Beitrag möchte ich noch schreiben. Auch um noch einmal alles zu rekapitulieren. Doch jetzt müssen wir uns erstmal um viele andere Dinge kümmern 🙂

2 Gedanken zu „Haifa + Nazareth

  1. Schöner Post, auch wenn ich dringenden Diskussionsbedarf sehe. Zum Glück seid ihr ja wieder hier! Fühlt euch herzlich eingeladen, sonst sehen wir uns beim Essen.
    Gruß, Benjamin und Svenja

  2. Guten morgen Lena und Florian,
    Eure Eindrücke und Bilder waren phantastisch. Mit großem Interesse habe ich Eure Erlebnisse etc. genossen und mein Umfeld tw auch teilnehmen lassen.
    Ich beneide Euch schon sehr, aber gönne es Euch dennoch voll.
    Gutes Eingewöhnen in Köln/Deutschland.
    Danke und VG Gottfried
    PS: Wenn eine Zusammenfassung erfolgt wäre ich gerne mit informiert…..

Schreiben Sie einen Kommentar zu Benjamin Antwort abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert