Tel-Aviv, Israelien

Tel-Aviv, Israelien

Woran denkt man, wenn man Israel hört? An den Judenstaat. Und an die Religion – natürlich. Was noch? Krieg? Krieg ist auf jeden Fall auch richtig. Es gibt so vieles an das man denkt und Erwartungen die man hat. Israel ist eine Überraschung. Irgendwie aber auch nicht. Wir haben ein paar große Städte gesehen. Wir sind in die Geschichte eingetaucht, in die politischen Gegebenheiten. Wir haben uns lange und viel mit Israelis unterhalten. Wir haben uns mit der Religion und den Gegebenheiten auseinandergesetzt. Und Israel bietet in dieser Hinsicht verdammt viel.

Doch zunächst einmal kommt alles anders. Wir fliegen über Rom nach Tel-Aviv. In Rom schnuppern wir europäische Luft (Wuhu!). Vollkommen “gejettlagt” (>24 Stunden ohne richtigen Schlaf und in einer Zeitzone, die uns noch lange nicht schlafen lässt) erreichen wir den Flughafen. Bei der Einreisekontrolle kommen wir gut durch. Trotz meines ägyptischen Stempels keine größeren Probleme. Geht alles schnell und fluffig.

Hier ist alles extrem modern. Sehr unerwartet. Man hört es immer in den Medien: Israel ist modern, technologisch entwickelt, große Start-Up Szene, technischer Vorreiter, etc. Und tatsächlich fühlt sich Tel-Aviv an, als wäre man in einer modernen Großstadt. E-Rollerfahrer überholen uns. Überall E-Bikes. Moderne Autos und geregelter Straßenverkehr. Wobei der Straßenverkehr eher recht anstrengend ist: Es wird viel gehupt und man gönnt sich hier nichts. Ansonsten ist die Welt hier aber gefühlt in Ordnung. Es ist sehr warm. Und extrem teuer. Das ist öfter Japan-Niveau und gerade Lebensmittel sind spürbar teurer als in Deutschland. Auch die Unterkünfte kosten uns richtig Geld.

Auf dem Weg vom Flughafen in unsere Unterkunft finden wir ein spannendes Plakat, das ich leider noch immer nicht verstehen kann. Ist aber bestimmt interessant 😀

Und wir gönnen uns unsere erste Falafel.

Erstmal müssen wir sehr viel Schlaf nachholen. Dann starten wir aber durch und schlendern durch Tel-Aviv.

Carmel-Markt

Nein, das ist nicht Florida. Sondern ein Strandabschnitt von Tel-Aviv

Noch ein Strandabschnitt mit der berühmten “alten Stadt” Yaffa im Hintergrund

Yaffa, etwas näher

Yaffa von innen

Markt auf der Straße

Schön angelegter Park

Kleine Passagen in Yaffa

Palmen vor Minaretten

Warum ist dieses letzte Bild interessant? Wir sind in Israel. Im Land der Juden. Was macht eine Minarette (dem muslimischen Glauben zugehörig) hier? Israel ist sehr vielschichtig. Doch dazu später mehr.

Ein offizieller Hundestrand

Und zum Abschluss natürlich die beeindruckende Skyline von Tel-Aviv

Noch ein paar weitere Besonderheiten: In Israel ist zweijähriger Militärdienst Pflicht. Nahezu jeder junge Mensch trägt Militärklamotten und oft ein Maschinengewehr am Körper. Es ist die jeweilige Pflicht der Person, auf das Gewehr aufzupassen und es daher immer am Körper zu tragen. Auch in der Freizeit. Teilweise haben wir junge Mädchen in Straßenkleidung gesehen, die ein dickes Maschinengewehr bei sich tragen. Verrückte Welt hier. Aber warum auch nicht? Im Süden ist der Gaza-Streifen. Auch jetzt gerade fliegen da immer mal wieder Raketen nach Israel. Alle paar Tage kommt es dort zum Feuergefecht und es gibt Tote. Im Norden grenzt Israel an Syrien, wo es die Golanhöhen mit Gewalt annektiert hat. Auch hier gibt es keine guten Beziehungen zum Nachbarn und es fliegen immer wieder die Fetzen (oder Militärjets/Dronen, die irgendwelche Ziele bebomben). Dann im Osten gibt es das Westjordanland. Was hier abgeht ist extrem krass. Das folgt aber in einem späteren Beitrag. Zusammengefasst ist es ein makabrer Zustand: Überall an den Grenzen herrscht Krieg, es sterben Menschen. Zeitgleich sonnen sich die Menschen in Tel-Aviv bei einem kühlen Getränk am Strand.

Meine Erwartungshaltung für Israel waren eher Kamele, Staub, Wüste und Religion. Gefunden haben wir High-Tech und eine sehr moderne, offene und diverse Gesellschaft mit hohem Lebensstandard. Vielleicht ist Tel-Aviv noch nicht das richtige Aushängeschild für Israel? Wir werden es in unseren nächsten Stationen sehen. Auf in die Hauptstadt: Jerusalem.

2 Gedanken zu „Tel-Aviv, Israelien

  1. Jetzt habe ich auf den ersten Blick doch glatt gelesen „Wir sind in die Geschichte eingegangen“.
    Tja, seid ihr? Frage zum überdenken.
    Ich dachte bei Tel Aviv auch als erstes „fangt euch keine Rakete :/ “ und als zweites an Surfen. Zum Glück habt ihr direkt abgeliefert 🙂 . Ist euch denn ansonsten der muslimische Teil der Bevölkerung aufgefallen? Oder eher die gelockten Fundi-Juden?
    Liebe Grüße, Benjamin

    1. Haha, ne, solche Ambitionen haben wir (momentan) auch gar nicht ;-))))
      Bisher keine Rakete, alles gut 🙂 Surfen hatten wir mal in Portugal gemacht und für uns festgestellt, dass das zwar ganz cool ist, aber nicht unbedingt langfristig unser Ding 🙂 Ja, in Bezug auf die einzelnen Religionen und die Unterschiede ist sehr viel aufgefallen, dazu mehr im nächsten Beitrag. LG

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