Salzwüste in Uyuni

Salzwüste in Uyuni

Wir besuchen nicht die größte (die ist nebenan in Atacama, Chile), dafür aber die höchste, Salzwüste der Welt. Klein ist die auch nicht.. Wir haben eine dreitägige Tour durch die Wüste und angrenzende Gebiete vor uns. Am Ende werden wir die Grenze zu Chile erreichen und dort unseren Trip fortsetzen. Doch zunächst erreichen wir das kleine (und arschkalte) Städtchen Uyuni.

Uyuni

Nach einer mehrstündigen Busfahrt durch eher sehr karges Land erreichen wir Uyuni. Der Busbahnhof ist hier eine Straße, es stehen mehrere Busse direkt am Straßenrand. Ein paar Touristen schlendern rum. Wir werden noch feststellen, dass Uyuni vermutlich mehr Touristen als lokale Einwohner hat. Warum das so ist? Weil der Ort der Ausgangspunkt für einer der größten Sehenswürdigkeiten in Bolivien ist: Die Salzwüste. Es gibt sehr viele Touranbieter und täglich fahren sehr viele Jeeps von verschiedenen Stellen ab um die Salzwüste zu besuchen. Die touristische Ausprägung merkt man auch an den Preisen. Hier ist es deutlich teurer als in “Normal-Bolivien”.

Wir finden ein spartanisches Hotel und richten uns ein. Es ist extrem kalt. Wir kriegen zwar einen kleinen Heizstrahler, der bringt aber auch nicht viel. Kennen wir ja schon. Schlafen in Klamotten, in denen man sonst in Deutschland im Winter rumläuft. Lustigerweise ist es zeitgleich in Deutschland extrem heiß.

Unser Schlafoutfit

Uyuni hat uns erstaunlich gut gefallen. Wir haben die Zeit genutzt und das eine oder andere Cafe besucht. Sobald es dort einen Heizstrahler gab, war es ziemlich angenehm 🙂 Am Ende freuen wir uns dann aber doch auf den Beginn unserer Tour. Nach dem Frühstück geht es los.

Die letzten Vorbereitungen für den Jeep, der die kommenden Tage unsere Heimat sein wird

Zugfriedhof

Unser erster Stop ist der Zugfriedhof.

Hier fuhren mal Züge

Heute stehen sie hier nur noch rum

Ein guter Moment um auf einem ausrangierte Zug zu posen

Es ist eine besondere Atmosphäre zwischen dem ganzen Metall

Manche Züge tragen Tattoos

Leni sitzend vorm Zug

Leni sitzend auf einem Zug

Noch mal eine Totale (ist aber auch nur ein Ausschnitt des gesamten Friedhofs)

Dann geht es weiter in die Wüste.

Salzwüste von Uyuni

Jetzt wird es salzig. Zunächst ein kleiner Abstecher in ein Salzmuseum, welches auf dem Weg liegt.

Fette Salzblöcke (richtig schwer!)

Und hier wird das grobe Salz zu feinem Salz verarbeitet

Wir haben Glück und einen sehr guten Guide. Wir lernen alles mögliche über Bolivien, das Salz und die Bedeutung für das Land. Das Salz hat keine wirtschaftliche Bedeutung. Der Wert ist zu gering, als das es sich lohnen würde einen Export zu starten. Der Konsum ist nur für die Bolivianer im eigenen Land gedacht. Das Salz die Umgebung haben im wirtschaftlichen Kontext gesehen viel mehr Wert als touristischer Anziehungspunkt. Dafür wird die Umgebung auch kultiviert. Übrigens: Was exportiert Bolivien denn so? Es sind Metalle. Alle möglichen Metalle werden in den umliegenden Bergen abgebaut. Es gibt viele Minen. Große Nachfrage erhält momentan das Lithium (kennt ihr aus euren Smartphone-Batterien, right?).

Unsere Fahrt geht weiter..

Auf einmal ist alles weiß, wie im Winter

Nein, das ist kein Schnee..

Wir halten an einer kleinen Unterkunft (aus Salz gebaut) im nirgendwo. Hier essen wir eine Kleinigkeit und genießen die Atmosphäre

Leni posiert auf unserem Gefährt..

..und dann geht es immer weiter in die Wüste.

Der Boden bekommt Form

Und es ist alles weiß, soweit man schauen kann

An dieser Stelle – mitten im Nirgendwo, nichts um uns herum – hält der Jeep an und wir steigen aus. Unser Guide empfiehlt uns hier Bilder zu machen. Tatsächlich ist die Wüste für eine spezielle Art von Bildern bekannt. Hier ist alles weiß, so weit man gucken kann. Der Horizont hat gefühlt kein Ende. Wir haben ein paar coole Kreationen hinbekommen 🙂

Unsere ersten Versuche, die Mandarine ist leider unscharf

Dann bricht Krieg aus und wir werden angegriffen. Zum Glück packe ich mein Kung-Fu aus und beschütze das fliehende Leni!

Und als Dankeschön gibt’s einen …

Trotzdem passe ich immer gut auf meine “kleine” Leni auf :-)))

Das war fun. Mit der ganzen Gruppe. Hier sind noch ein paar Eindrücke von Gruppenaktionen. Sehr cool, was man da alles machen kann.

All are flying
Hat jemand „Banane“ gesagt?

Und hier noch zwei panoramische Eindrücke der Salzwüste:

Wir machen uns wieder auf den Weg und fahren zur Isla Incahuasi.

Isla Incahuasi

Was macht denn hier eine Insel? Weit und breit kein größeres Gewässer. Mitten in der Wüste? Tatsächlich ist es deswegen eine Insel, weil es inmitten dieser “Einöde” einen grünen Fleck gibt. Voller Kakteen, die hier seit Jahrhunderten wachsen. Für die Bolivianer (genauer: Quechua) ist es ein heiliger Ort. Ihre Religion ist sehr eng mit der Natur verwoben. Einmal im Jahr pilgern die Gläubigen an diesen Ort um ihrer Nähe zur Natur zu huldigen.

Grüne Oase inmitten der weißen Wüste

Im Hintergrund der Parkplatz – viele Touris hier

Grün und weiß

Riesiger Kaktus

Leni mit Blick ins Weite

Unsere Fahrt geht weiter. Als die Sonne langsam untergeht, macht unser Guide einen Stop für Bilder.

Die Schatten werden jetzt immer länger

Unser Reifen sieht aus als wäre es Schnee – doch es ist Salz

Unser weiterer Weg

Und dann geht die Sonne unter

Es wird auf einen Schlag merklich kühler. Wir alle frieren. Schnell mehr Klamotten an, in den etwas wärmeren Wagen. Da ist es auszuhalten. Es ist sehr interessant, welche krassen Auswirkungen die Sonne hier hat. Die Wüste liegt immerhin auf über 4.000m Höhe. Da merkt man die Kontraste zwischen kalt und warm sehr genau.

Später am Abend erreichen wir unsere Unterkunft. Lena und ich erhalten ein eigenes Zimmer mit Doppelbett. Alles hier ist aus Salz. Die Wand, der Boden, der Nachtschrank, sogar das Bett. Man weiß sich hier zu helfen. Strom gibt es nur ab und zu. Reicht aber, um ein wenig zu Essen und den ersten Abend ausklingen zu lassen.

Unser Deluxe-Room im Salzzimmer

Ein neuer Tag beginnt und wir machen uns nach einem stärken Frühstück wieder auf die Piste.

Mehr Wüste

Wir machen an diesem zweiten Tag mehrere Stops. Der Grundtheme ist aber eindeutig: Wüste.

Neben uns fährt ein weitere Jeep 

Wir erreichen wieder Schienen, die bis in die Unendlichkeit gehen

So eine Wüste ist schon was cooles

Nach ein paar Stunden erreichen wir einen aktiven Vulkan. Man ist noch relativ weit weg und es ist schwierig, ein vernünftiges Bild zu machen. Wir haben es aber versucht:

An der linken Seite sieht man etwas Rauch aufsteigen

Dann steuern wir mehrere Seen an. Was gibt es hier zu sehen? Flamingos!

Flamingo-Time

Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir einen ersten See. Der Guide sagt, dass wir hier nur wenig Zeit verbringen, da wir anschließend zu einem weiteren See fahren. An diesem zweiten See soll es noch viel mehr Flamingos geben.

Erster Blick auf weit entfernte Flamingos

Dann erreichen wir den zweiten See. Tatsächlich gibt es hier viel mehr Flamingos und man kommt auch näher ran.

Flamingoeesss

Noch mehr Flamingoooeeeess

Viele Flamingooeees

Schon wieder Flamingoooeeess

Leni ist ganz hin und weg. Schöne Tiere, indeed.

Wir nehmen eine kleine Stärkung zu uns und machen uns wieder auf den Weg. Es stehen ein paar Stopps an.

Toller Ausblick auf die Anden. Dahinter ist schon Chile

Eines der weiteren Sehenswürdigkeiten: Ein “Baum” aus Stein

Dann erreichen wir noch einen großen See. Hier gibt es auch Flamingos. Die eigentliche Sehenswürdigkeit ist aber eine andere. Aus Gründen mit Natur verfärbt sich das Wasser hier rötlich. Ich persönlich kann es nicht sehen, daher war es für mich nur ein See. Aber Lena sagt, es sei sehr schön!

Der See

Noch mehr See

Dieser Teil des Sees soll am meisten verfärbt sein

Dann geht es wieder in den Jeep. Next stop ist Island, äähh Thermalquellen..

Thermalquellen (Termas de Polques)

Erinnert tatsächlich sehr an Island. Und wir finden es auf Anhieb wieder richtig cool. Auch hier sprießt heißes Wasser aus dem Boden. Rauch strömt auf. Es duftet nach Sulfur. Ein Naturschauspiel, das uns schon immer besonders gut gefallen hat!

Ich ergreife die Gelegenheit und mache ein Foto mit unserem Guide

Der Boden blubbert uns an

Eine richtig coole (hotte?) Umgebung

Dann geht es wieder auf die Piste. Unsere letzte Schlaflokation wartet.

Sternenhimmel über Bolivien

Leider gibt es keine Bilder. Aber die Story geht so: Wir hatten extra die etwas teurere Tour gebucht, damit wir abends die Hot Springs (quasi ein Pool) besuchen können. Wir erreichen den Ort am frühen Abend. Es gibt hier einen großen See und fußläufig erreichbar ist die warme Badewanne. Wir haben den Aufpreis nicht bereut. Es war atemberaubend. Zunächst ein paar Eindrücke:

Blick aus unserem “Hotel” auf den See. Etwas von der Mitte rechts im Bild steht ein Häuschen, daneben ist der Pool

Die Sonne geht unter, der See leuchtet auf

Nach dem Abendessen geht es in die Schwimmsachen. In vollständiger Dunkelheit (Taschenlampe sei Dank) gehen wir zum Pool. Unser Guide ist auch hier. Zum ersten Mal seit längerer Zeit wird es nun warm. Der Pool hat sehr angenehme Badewannentemperatur (eher zu warm). Es ist keine Wolke am Himmel. Die Sterne strahlen uns an. Es ist unbeschreiblich. Wir verbringen einige Zeit hier und der Pool dünnt sich mehr und mehr aus. Am Ende waren wir nur noch zu fünft: Unser Guide, wir beide und noch zwei Jungs aus unserer Gruppe. Unser Guide zückt einen Laserpointer. Und zeigt uns damit den Himmel. Klingt so banal, war aber unglaublich. Der Laserpointer funktioniert sehr gut, es ist, als wäre der Himmel eine Tafel. Er zeigt uns Sternenbilder, den Skorpion uvm. Er zeigt uns, wie man immer den Süden finden kann. Er zeigt uns den weit entfernten Galaxienebel. Alle paar Minuten sehen wir Sternschnuppen. Alles ist deutlich sichtbar und klar. Wow..

Nicht so cool war das Verlassen des Pools. Nach mehreren Stunden Hitze kommt der Körper mit der Kühle nicht klar. Wir sind ja immer noch auf über 4.000m Höhe. Wir alle kämpfen mit Kreislauf. Am Ende kommen wir alle wieder gut im Hotel an und freuen uns auf unser Bett. Ein unvergesslicher Abend.

Abschied aus Bolivien

Eigentlich war es nur ein eher kurzer Abstecher. Wir haben hier viele beeindruckende Dinge gesehen. Und doch so viel verpasst. Bolivien ist es auf jeden Fall wert. Die Menschen waren sehr freundlich zu uns und das Reisen hat gut geklappt. Hier noch die letzten Eindrücke beim Verlassen der Wüste und Erreichen der chilenischen Grenze.

Bye, bye Wüste

Immer noch wunderschön

Unser Jeep an unserem letzten Stop

Die Laguna Verde (war aber an dem Tag nicht besonders grün)

Der letzte Grenzposten – das Stempeln geht wieder los

Chile

Eigentlich müsste Chile ein eigener Beitrag sein. Für uns war es aber nur eine kurzer Zwischenstop, da wir einen Flug von Santiago (Hauptstadt Chile) haben. Wir haben hier keine Sehenswürdigkeiten besucht. Hier also noch die “wenigen” Eindrücke aus Chile.

Einreisegebäude

Die Einreise nach Chile ist deutlich härter als das, was wir die letzten Male beim Grenzübergang hatten. Alles wird untersucht, alles muss ausgepackt werden. Bei uns gibt es keine Probleme. Hinter uns hatte einer eine Axt dabei. Eigentlich wohl nicht schlimm, aber der Griff war mit unbehandeltem Leder überzogen. Und genau deswegen musst er den Griff dann da lassen.

Über San Pedro de Atacama erreichen wir Calama. Calama ist ganz süß und wir freuen uns, mal wieder nicht so viel frieren zu müssen. Chile ist insgesamt deutlich aufgeräumter als die vorherigen Länder. Autos stoppen wieder bei rot und für Fußgänger. Dafür ist es auch deutlich teurer.

Ein paar Tage späte reisen wir weiter nach Santiago.

Unser erster Eindruck: Sehr dreckig hier

Ordentlich Zement verbaut

Der Plaza ist dafür wieder grün und sehr schön

Und dann sitzen wir auch schon wieder im Flieger. Ca. 1 Stunde entlang der Anden. Wunderschöner Ausblick aus dem Flugzeugfenster.

Unser Gastspiel in Chile endet damit auch. Wir haben nun einen sehr langen Flug vor uns. Es geht wieder über den Teich.. Nach einem Zwischenstopp in Rom erreichen wir Tel-Aviv, Israel.

6 Gedanken zu „Salzwüste in Uyuni

  1. Schönes Teil, ich brauche gleich nochmal ein paar Minuten extra für die ganzen Photos. Und Thermalquellen plus Sternenhimmel! Freue mich nach wie vor für euch:)
    Gruß, Benjamin

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