Chachapoyas

Chachapoyas

Chachapoyas liegt noch weiter nördlich und wieder Richtung Osten in den Anden. Es ist ein kleiner, aber süßer Ort. Er gilt als sehr sicher und die Leute sind sehr freundlich und aufgeschlossen. Wir stellen immer wieder fest, dass es schöner ist dort zu sein, wo sich eher weniger Touristen niederlassen.

Wir auf dem Weg

Trotzdem bietet Chachapoyas einige Sehenswürdigkeiten, darunter auch das “kleine” Machu Picchu des Nordens: Kuelap. Wirklich sehr beeindruckend und schön. Doch dazu später mehr.

Chachapoyas, die Stadt

Chachapoyas ist eine mittelgroße Stadt mit knapp etwas mehr als 30.000 Einwohnern. Sie liegt auf 2.300m Höhe und ist die Hauptstadt der Amazonas-Region. Dabei liegt die Stadt ziemlich remote und weit entfernt, was auch die wenigen Touristen erklärt. Zu Fuß kann man in wenigen Stunden alles erreichen und sehen. Es fahren viele Taxis und regelmäßig Colectivos rum, sodass es nie ein Problem ist von A nach B zu kommen. Im Zentrum der Stadt gibt es auch hier einen Plaza de Armas:

Plaza de Armas bei Tag

Einkaufspassage bei Nacht

Auch hier gibt es wieder sehr gutes Essen zu absolut fairen Preisen. An die Hühnerfüße muss man sich aber weiterhin erst mal gewöhnen:

Suppe mit Hühnerfuß

Der lokale Markt bietet eine riesige Auswahl an frischem und sehr leckerem und teilweise exotischem Obst:

Obstmarkt

Chachapoyas gefällt uns sehr gut und wir lassen uns hier ein paar Tage nieder. Das Internet ist zwar nur mittelmäßig, Heizungen gibt es nicht und Stromausfälle kommen auch immer mal wieder vor. Das stört uns aber alles gar nicht. Besonders freuen wir uns darauf, die eigentlichen Chachapoyas, also das Volk, das hier vor den Inca gelebt hat und durch diese eingenommen wurde, besser kennen zu lernen. Ihr Zentrum war Kuelap, welches man vom heutigen Chachapoyas in einem Tagesauflug besichtigen kann. Bevor wir diese Tour machen, haben wir uns aber die „Schlucht“ angeschaut.

Schlucht von Huancas

Und was für ein riesiger Krater. Über mehrere Kilometer erstreckt sich ein Graben mit mehreren Hundert Meter Tiefe. Immer wieder beeindruckend, was die Natur alles ermöglicht. Für ein paar wenige Soles bringt uns ein Colectivo nach Huancas. Hier gibt es eine Treppe, die wir hochgehen.

Und dann erwartet uns das:

Blick über die Schlucht

Blick Richtung Norden in die Schlucht

Blick Richtung Süden

Die Aussicht genießen und träumen

Lenauti vor der Schlucht

Freundliche Franzosen vor-Ort machen ein Bild von uns 🙂

Dann laufen wir die Schlucht noch für einige Kilometer Richtung Norden ab

Genialer Weg, oder?

Hat uns richtig gut gefallen. Schmaler Weg – langer Krater. Eine gute Mischung

Leni genießt die AussichtDas war am Ende unseres Treks

Und auch hier haben wir noch einmal kurz verweilt

Anschließend geht es wieder zurück in die Stadt. Der Ausflug hat uns sehr gut gefallen. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, ein solches Naturschauspiel, ungestört, und in dieser Art und Weise, erleben zu können?

Kuelap

Kuelap ist die Top-Sehenswürdigkeit in der weiteren Umgebung. Es ist die alte Wirkungsstätte der Chachapoyas, die hier in den Bergen eine Festung errichtet haben. Morgens früh kommt uns ein Van abholen und wir fahren ca. 2-3 Stunden bis wir einen kleinen Ort, Nuevo Tingo, erreichen. Hier haben wir die Möglichkeit, schon mal unser Mittagessen vorab zu reservieren. Anschließend können wir noch ein paar Fotos am Plaza machen.

Schöne Gartenkunst in Nuevo Tinto

Und dann geht es weiter. Noch ein paar Höhenmeter und wir erreichen eine Plattform mit einem großen Gebäude. Ein französisches Unternehmen hat hier eine Seilbahn errichtet, um den vorherigen schwierigen Aufstieg schneller und komfortabler zu machen. Es ist die erste Seilbahn in ganz Peru! Und entsprechend sind auch die Peruaner, die hier mit uns hochfahren, sehr nervös und aufgeregt. Ein Schauspiel 🙂 Leider haben wir keine Bilder von den aufgeregten Peruanern gemacht (gehört sich nicht). Aber ein paar schöne Aussichtsbilder haben wir dennoch gemacht.

Da oben auf dem Berg ist Kuelap

Einer der vorherigen Aufgänge

Blick aus der Seilbahn

Oben erreichen wir eine weitere Plattform. Hier gibt es Sanitäranlagen und eine kleine Cafeteria, um sich für den kommenden Aufstieg zu stärken. Wir sind in einer Gruppe mit einem Guide unterwegs und marschieren den schmalen Pfad entlang, immer weiter nach oben.

Schon hier hat man einen wahnsinnigen Ausblick:

Unten links erkennt man die Seilbahn

Blick von der anderen Seite des Berges

Nach ca. 30 Minuten Fußweg erreichen wir die äußere Maueranlage von Kuelap. Ein unbeschreibliches Gefühl. Man steht auf dem höchsten Punkt des Berges. In alle Richtungen hat man eine unbeschreiblich tolle Aussicht und kann sehr weit gucken. Und dann erscheint dieses Steingebilde, welches wir für mehrere Minuten weiter ablaufen.

Der erste Blick auf Kuelap

Zunächst geht es dran vorbei. Man beachte den Hintergrund..

Immer der Mauer entlang

Im Hintergrund der frühere Haupteingang

Toller Blick von oben auf das umliegende Land

Wilde Pferde weiden hier oben

Der Haupteingang wird derzeit restauriert, daher konnten wir diesen nicht nutzen. Über einen kleine Treppe erreichen wir einen Seiteneingang und betreten nun Kuelap. Offensichtlich finden wir direkt einen Fan. Ein Peruaner bittet uns um ein gemeinsames Bild. Wir stimmen natürlich zu 🙂

Gemeinsames Bild mit einem Peruaner

Bilder geben nicht das Gefühl wieder, aber sie sind eine Erinnerung..

Mitten in den Anden

Leni in Kuelap

Leni immer noch in Kuelap

Leni mit Florian in Kuelap (Hintergrund beachten!)

Wieder Leni in Kuelap

Das waren die damaligen Häuser

Die Zivilisation der Chachapoyas als solche ist sehr interessant. Es gab einige Besonderheiten, beispielsweise strikte soziale Hierarchien und die Domestizierung von Tieren. In den Häusern wurden kleine Gänge gefunden. Lange war unklar, was es damit auf sich hat. Dann hat man es herausgefunden: Hier wurden Meerschweinchen gehalten und gezüchtet. Eine Delikatesse, noch heute in Peru. Weitere Besonderheiten waren die Begräbnisse: Hierfür wurden Löcher in den Häusern gebuddelt und die Überreste dort verwahrt. Auch spannend: Zur Zeit etwa 500 v.Chr. hatten die Chachapoyas noch keine Bronzezeit erreicht. Zeitgleich haben die Griechen (SPARTAAAAA) in Europa mit Schwertern Schlachten gewonnen. Zum Glück für die Chachapoyas begegneten sich diese beiden Völker nicht.

Viele Häuser

Das “Zentrum” von Kuelap: El CastilloUnsere Reisegruppe an diesem Tag

Besonders betont hat der Guide, wie sehr es ihn freut, dass nun immer mehr internationale Touristen zusammen mit den lokalen Peruanern gemeinsam die Tour machen.

Noch mal eine schöner Blick über die Berge

Und noch einmal eine schöne Aussicht auf Kuelap und El Castillo

Wer findet die Lamas?

Hier im Zoom 😉

Und dann endet unser Ausflug auch wieder. Es geht zurück mit der Seilbahn

Noch ein abschließendes Panorama mit dem tollen Ausblick von Kuelap auf die Berge

Für uns geht es zurück nach Chachapoyas. Wir entscheiden uns noch ein paar Tage hier zu bleiben. Was für ein Glück, denn in den kommenden Tagen steigt hier ein riesiges Fest: Raymillacta.

Raymillacta

Wir lernen, dass die umliegenden Dörfer immer einen Tag haben, um sich auf dem Plaza de Armas zu präsentieren. Es wird gefeiert und Musik gemacht. Alle tanzen. Die Peruaner sind dabei sehr ausgelassen und genießen die Zeit. Alle strahlen und freuen sich. Am finalen Tag des Festes kommen alle zusammen und der gesamte Platz ist voll mit tanzenden und feiernden Menschen. Sowas kann man mit Bildern nicht richtig wiedergeben, daher habe ich unten noch ein paar Videos eingefügt.

Plaza de Armas bei Nacht mit Bühne und Menschenmenge

Tanzende Menschenmenge

Riesige Menschenmenge

Und wir mittendrin

Tanzen beim Feuer (siehe auch das Video dazu)

Tolle Flötenmusik. Unbedingt mal reinhören

Wir fanden es ganz toll und haben es sehr genossen, dass wir bei so einem Event dabei sein konnten. Wir haben an diesem Abend nur noch ein weiteres Touristenpärchen getroffen. Ansonsten war es ein reines peruanisches Spektakel und daher sehr authentisch. Was uns noch aufgefallen ist: An all diesen Feier-Abenden ist kaum Alkohol geflossen. Das ist schon sehr interessant und total anders zu vielen anderen Kulturen. Wir fanden das sehr positiv. Hier haben die Leute auch noch mit klarem Kopf Spaß!

Ganz unerwartet sprach uns am nächsten Tag noch eine Peruanerin an. Da wir leider noch immer Spanisch-Legastheniker sind, verstehen wir kaum etwas. Doch dann wird es klar. Sie macht eine Umfrage, wie wir das Fest fanden. Lena nimmt teil:

Tja, und dann bricht unser letzter Tag in Chachapoyas an. Eine letzte bedeutende Anekdote möchte ich noch erwähnen: Als wir an einem Mittag in einem Restaurant saßen, gesellte sich ein Peruaner zu uns. Ein Gespräch begann (Google Translater sei Dank). Wir haben uns über viele Dinge ausgetauscht und auch viel gelernt. Was in Erinnerung bleibt: Als der Mann am Ende gegangen ist, hat er noch ein bisschen länger in seinem Handy rumgetippt. Am Ende stand dort: “Möge Gott für euch auf eurer Reise sorgen”. Ein sehr emotionaler Moment, da wir mit so lieben Worten gar nicht gerechnet hatten.

Von der Terasse unseres Hotels machen wir noch ein letztes Bild mit Blick auf die Stadt:

Einer der vielen Hunde hier. Generell gibt es sehr viele wild lebende Hunde in Peru. Glücklicherweise werden Tiere hier im Großen und Ganzen gut behandelt

Für uns geht es nun auf die Piste. 24 Stunden Busfahrt nach Lima

Unser “kleines” Gefährt

Irgendwo auf dem Weg. Hier gibt es nichts zu sehen. Nur ein verkleideter Typ der Autoscheiben putzt

Hier nochmal näher

Und hier tanzt noch eine Gruppe am Straßenrand 🙂

Lima ist für uns nur ein Tagesaufenthalt, da man nach 24 Stunden Bus doch auch mal gerne ein Bett hat. Unser eigentliches Ziel liegt nun weiter im Süden: Paracas.

3 Gedanken zu „Chachapoyas

  1. Bisschen warm zum „schön“ schlafen, ich sehe vermutlich aus wie ein verendender Meeressäuger.
    Geile Landschaft jedenfalls immerzu noch. Und erzähl mal wenn ihr jemanden im Bus kennenlernt 😉

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