Hawaii

Hawaii

Vorab ein wenig Story zum eigentlichen Reisen. Die Entscheidung nach USA zu fliegen fiel uns wirklich nicht so einfach. Wir haben in Japan gesessen und lange überlegt. Grundlegend haben wir für uns drei Alternativen identifiziert:

  1. Richtung Westen (Mongolei – Indien – Zentralasien)
  2. Richtung Süden (Australien, Neuseeland)
  3. Richtung Osten (Hawaii – USA – Südamerika)

Einflussfaktoren für die Entscheidung waren u.a. Wetter, Budget, Reisezeit. Mittlerweile denken wir nicht mehr darüber nach, ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Warum sollten wir auch? Auf jeden Fall sind wir nun auf einem kleinen Inselstaat mitten im Nirgendwo (auch Pazifik genannt). Und wer hätte es gedacht? Es ist schön hier 😉 Aber auch sehr teuer. Unsere Unterkunft hier ist die mit Abstand teuerste seit unserer gesamten Reise. Für ein mittelmäßiges Hostel – ein paar Betten in einem Raum – zahlen wir ca. 30 USD pro Person pro Nacht. Das war so ziemlich das günstigste Angebot. Die meisten Übernachtungen in Asien waren deutlich unter 10EUR pro Person und Nacht. Dafür ist es halt Hawaii 😉

Ein wenig Geographie: Hawaii ist ein eigenständiger Staat, den USA zugehörig. Hawaii ist dabei eine Inselkette, insgesamt aus 137 Inseln und Atollen bestehend. Bewohnt und eher bekannt sind aber nur die acht größten Inseln. Hiervon sticht wiederum eine Insel raus: O’ahu. Hier liegt Honolulu, die Hauptstadt von Hawaii und in den meisten Fällen der Ort, den man zuerst sieht und besucht, da hier der internationale Flughafen ist. So landen auch wir hier.

Honolulu

Der Busfahrer am Airport begrüßt uns freundlich mit einem “Aloha!”. Er bringt uns in die Stadt. Vorbei an Waikiki (dazu später mehr) und vielen Palmen.

Doch: Wo sind die Klamotten hin?! Überall Mädels im Bikini, Männer oben ohne. Hier ganz normal. Durchtrainierte Bodys, sonnengebräunte Haut und Muskeln überall. Nationalsport ist das Surfen. Man merkt aber schnell, dass hier alle möglichen Sportarten angeboten und ausgeübt werden. Fitnessstationen gibt es an jeder Ecke und täglich treffen wir Leute, die sportlich aktiv sind. Ich muss zugeben, diese Mentalität hier gefällt mir äußerst gut!

Und wie so oft gibt es dazu zwei Seiten: Wir sind zwar auf Hawaii, aber auch in den USA. So sportlich wie hier mancher ist, treffen wir auch Leute, die unfassbar dick sind. Obesity bis zum Abwinken. Manche können nur noch von einem Fuß auf den anderen watscheln. Sie schwenken dabei ihren ganzen Körper von links nach rechts und belegen damit einen ganzen Fußgängerweg. Dermaßen krasse Kontraste haben wir noch nie gesehen. Naja, Fast Food findet man hier an jeder Ecke. Und traurigerweise ist es häufig sogar noch günstiger als gesundes, frisches Food.

USA wie es leibt und lebt. Es ist immer eine besondere Atmosphäre. Von allen Seiten ertönt ein freundliches “Aloha” (das hawaiianische Hallo). Busfahrer und viele offizielle Angestellte tragen die typischen Hawaii-Hemden. Aus Autos mit fetten Bassboxen tönen die Hip-Hop Beats, sodass der gesamte Bürgersteig vibriert. Muskelshirts, fette Goldketten, Mädels mit viel Ausschnitt. Hauptsache viel Show-Off und “Hier bin ich, guckt mich alle an”. Es ist schon ein wenig so, wie man es sich vorgestellt hat. Die bunte Instagram-Welt.

Wir werden oft angesprochen, man interessiert sich für uns. Wir führen freundliche Gespräche und sehr oft wird uns Hilfe angeboten. Honolulu ist ein schöner Ort. Aufgrund unserer begrenzten Zeit hier haben wir nur wenige Dinge machen können: Diamond Head, Pearl Harbor, Waikiki und noch ein Ausflug zur China Wall im Osten der Insel.

Diamond Head

Etwas östlich von Honolulu aber gut mit Bus angebunden ist der Diamond Head. Es ist ein riesiger Krater, der gegen eine kleine Gebühr besucht und bestiegen werden kann. Es geht ziemlich lange bergauf. Manche schnaufen hoch, andere laufen sich hier warm. Von oben hat man eine beeindruckende Aussicht auf Honolulu.

Blick auf den Krater vom Rand aus

Blick auf Honolulu und Waikiki vom Diamond Head ausIrgendso ein Typ der sich aufs Bild gequetscht hat

Ein schöner halbtages-Trek und sehr empfehlenswert. Als wir dort waren, hat es immer mal wieder geregnet. Es war insgesamt aber ein sehr angenehmes Klima, da es warm war aber ständig eine frische Brise geweht hat.

Pearl Harbor Museum

Die Story kennt vermutlich jeder. Natürlich wurde das Ereignis auch in einem Hollywood-Streifen mit Ben Affleck verfilmt. Die Realität war aber krass und sehr geschichtsträchtig. Eigentlich wollten die Japaner mit dem Angriff auf Pearl Harbor in 1941 (ohne Vorwarnung, Ankündigung oder Kriegserklärung) den Kriegseintritt der USA verhindern. Das Gegenteil haben sie erreicht. Die folgenden Jahre bis 1945 sind dann Geschichte.

So oder so ist es eine Tragödie. Die Flotte war nicht vorbereitet und so gleicht der Angriff einem Massaker. Am frühen Morgen erreichen die japanischen Bomber den Hafen und zerbomben die Flotte. Die USS Arizona sinkt komplett und wird aufgrund der starken Schäden nicht mehr gehoben. Sie ist heute eines der zentralen Elemente im Pearl Harbor Museum. Auf ihr wurde ein Memorial gebaut, welches begehbar ist und welches einen guten Blick auf das gesunkene Schiff bietet.

Außenansicht Pearl Harbor MuseumUSS Arizona Memorial

Memorial als Modelldarstellung

Flugzeugträger-Modelldarstellung

Eingesetzter Torpedo

Torpedo

Ist schon ein besonderes Gefühl hier lang zu gehen, alles noch einmal visuell und auditiv zu erleben. Es zu lesen, oder den Film zu sehen ist das Eine. Sich aber wirklich damit auseinander zu setzen und zu realisieren, dass das alles echt war, ist noch einmal etwas anderes.

Waikiki

Waikiki ist ein Stadtteil von Honolulu. Eigentlich ist es DER Stadtteil. Direkt am Meer gelegen haben sich hier die großen Hotels niedergelassen. Gefühlt ist hier immer Party, immer Action. Alles ist bunt. Menschen genießen das Leben, den Strand, die Sonne. Es ist ein schöner Ort, macht es aber auch wieder ein bisschen unechter und künstlicher. Das wahre Hawaii ist es wohl eher nicht. Oder doch?!

Waikiki-Strandpromenade

Mit Hängematte am StrandUnd noch einmal beim Sonnenuntergang

China Wall

Das war eher ein Geheimtipp von dem netten Hostelmitarbeiter. Die China Wall ist keine bekannte Sehenswürdigkeit. Aber für allem für locals ein place to be. Wir machen uns auf den langen Weg mit dem Bus, der uns für eine Stunde immer am Meer entlang Richtung Osten bringt. Danach sind es noch 20-30 Minuten Fußweg und man erreicht einen Strandabschnitt, der nur aus rustikalem Gestein besteht. Ein schönes Naturschauspiel. Und man blickt direkt auf den Diamond Head. Jugendliche sind hier. Sie springen ins Wasser und genießen die kühle Erfrischung. Definitiv ein Erlebnis!

Fußweg zur China WallBlick auf den Diamond HeadGesteinsformen an der China Wall

Opulente Häuser auf dem Weg zur China Wall

Und so geht auch der Hawaii-Besuch wieder zu Ende.. Leider. Mir persönlich hat besonders gefallen, wie sportlich hier alle sind und die ganzen Sportmöglichkeiten, die man hier hat. Letztlich haben wir nur einen kleinen Teil von dem gesehen, was Hawaii bietet. Sollten wir noch einmal hier sein, wollen wir auch die anderen Inseln erkunden. So oder so ist aber auch schon O’ahu schon eine wirklich schöne Insel und Honolulu ein magischer Ort.

Wir müssen nun weiter, zurück aufs Festland. Auf nach L.A.

2 Gedanken zu „Hawaii

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