Nara

Nara

Während Hiroshima weit im Westen von Japan liegt, sind wir nun mit Nara wieder zentral im Land. Wir fahren von Kyoto mit der Bahn. Es dauert etwa eine Stunde. Die Stadt ist eher untouched und fühlt sich daher sehr echt an. Vereinzelt sind Häuser für Besucher geöffnet und man kann einen Blick auf die japanische Baukunst und die Art und Weise, wie damals gelebt wurde, werfen.

Naramachi Koshino le

Ein solches zugängliches Haus ist das Naramachi Koshino le. Heute wohnt hier niemand mehr. Die Möbel sind raus. Der Boden und die Wände sind mit dunklem, edlem Holz ausgekleidet. Die Türen sind Schiebetüren und etwas lichtdurchlässig. Es gibt innerhalb des Hauses einen kleinen Garten, der von außen nicht sichtbar ist. Von der Straße sieht das Haus sehr schmal aus. Es erstreckt sich schlauchartig nach hinten. Das hat den Grund, dass damals die Steuer für das Haus anhand der Länge an der Straße berechnet wurde. Die Küche ist eine offene Feuerstelle, angepasst für einen Wok. Es ist wirklich ein toller Einblick in diese Kultur.

Auf dem Boden sitzend vor dem äußeren Garten und Abstellkammer

Blick durch das ganze Haus in der Länge, mit “Zwischengarten” im mittleren Bereich

Blick auf den inneren Garten

Abgenutztes Holz

Mit Blick auf die Decke
Leider erst in Nara (viel zu spät) haben wir uns dann auch mal an ein rohes Ei gewagt. Das ist in Japan nichts besonderes. Es gibt strenge Qualitätskontrollen und ein rohes Ei gilt als Delikatesse. Unser Abendessen sieht daher so aus:

Mitgeliefert wird diese metallische „Schale“ um das Eigelb vom Eiweiß zu trennen. Tatsächlich war das Essen erstaunlich lecker und sehr empfehlenswert!

Nara National Park

Nara ist wirklich sehr schön. Sowohl in der eigentlich Stadt, als auch der nahegelegen Nationalpark, der täglich sehr viele Besucher anzieht. Er hat eine Besonderheit: Rehe. Diese laufen hier komplett frei rum. Sowohl am Rande der Stand, als auch bei allen Sehenswürdigkeiten. Über die Jahre hinweg haben die Rehe gelernt, dass sie von den Besuchern Futter bekommen (es gibt überall Stände). Manche Rehe können sogar Kunststücke, wie z.B. sich zu verneigen. Die sonst so scheuen Tiere sind hier domestiziert wurden. Ist irgendwie komisch. Wir konnten einige schöne Aufnahmen machen.

Reh vor uns auf der Straße

Durstige Rehe

Rehe mit Besuchern

Rehe vor einem buddhistischen Tempel (Kofuku Ji)

Yoshikien Garden

Der Nationalpark von Nara besteht aus mehreren, in sich abgeschlossenen Gärten. Einer schöner als der Andere. Die folgenden Bilder sind aus dem Yoshikien Garten.

Weg durch den Garten


Kleiner See im Garten

Leni unterwegs

Wunderschöne Blume

Todai-Ji

Der Todai-Ji ist ein buddhistischer Tempel. Er hält einen Weltrekord, denn er ist das größte Gebäude weltweit, das ausschließlich aus Holz gebaut wurde. Beeindruckende Architektur, mit vielen kleinen Details.

Frontansicht

Schrägansicht

Nigatsu-Do

Ein weitere buddhistischer Tempel, der etwas erhoben liegt. Wir steigen einige Minuten Treppen hoch und erreichen den Nigatsu-Do. Er bietet eine beeindruckende Aussicht über die ganze Stadt Nara und die umliegenden Berge.

Blick über Nara
Es gibt in Nara soo viel zu sehen. Wir haben uns so gut wie möglich fokussiert. So oder so sollte man hier aber mehrere Tage einplanen. Es gibt viel zu sehen. So viele kleine Details. Und dazwischen überall Rehe. Unser letzter Anlaufpunkt ist der Kasuga-Taisha. Zur Abwechslung mal wieder ein Shinto-Schrein.

Kasuga-Taisha

Ein langer, wunderschöner Weg durch den Wald führt zu diesem Schrein. Schon einige hundert Meter vorab stehen kleine Steinobjekte am Rande des Weges. Es ist ein wunderschönes Bild.

Weg zum Schrein…

..fast da..

..nur noch durch den Torii..

..doch das Reh war schon vor uns da 😉
Unser Ausflug nach Nara endet damit auch und ebenfalls bricht unser letzter Tag in Japan an.

Unser Fazit für Japan ist gemischt. Japan ist ein tolles Land, super zu bereisen. Es ist deutlich teurer als all die Länder in denen wir vorher waren. Und irgendwie auch ganz anders, als all die asiatischen Länder, in denen wir vorher waren. Als wir einen Japaner auf den Philippinen getroffen haben, erzählte uns dieser, dass Japaner nicht gerne reisen, nicht gerne weg gehen und lieber unter sich sind. Das können wir so bestätigen. Japaner sind viel verschlossener als andere asiatische Kulturen. Natürlich haben wir hier nur einen sehr oberflächlichen Eindruck gewinnen können, aber auch der zählt. Vielleicht ist alles anders, wenn man länger hier ist, die Sprache beherrscht und sich ausgiebig mit den Leuten austauscht. Das war uns aber nicht möglich und so fühlt es sich an, als wäre da immer eine gewisse Barriere. Landschaftlich bietet Japan alles. Von Bergen und Schnee im Norden (Hokkaido), bis zu Sandstränden auf den südlichen Inseln. Dabei fühlt man sich immer sicher und alles ist organisiert und sauber. Die Kirschblüte ist sicherlich ein weiteres Highlight und wir sind froh, dass wir das erleben konnten.

Nach langem Überlegen und einigem Hin und Her geht es nun Richtung Osten weiter. Wir wollen Asien verlassen. Back to the United States of America – auf zur Sonneninsel Hawaii!

2 Gedanken zu „Nara

  1. Japan, Insel der aufgeräumten Natur. Den Todai-Ji hätte ich auch sehr sehr gern gesehen. Ich google ihm mal hinterher und vielleicht fachsimpeln wir irgendwann mal.
    Schöne Grüße, Benjamin

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