Ich denke, dass ich das gesamte Land in einen Artikel schreibe. Nicht, weil Taiwan uns nicht gefallen hat! Das Gegenteil ist der Fall. Taiwan ist überraschend wunderbar. Es ist aber ein relativ kleines Land und es gibt weniger Sehenswürdigkeiten als in vielen anderen Ländern. Unserer Bewunderung für dieses kleine Land tut das aber keinen Abbruch.. Damit hatten wir nicht gerechnet.

Tatsächlich wollte ich schon immer mal nach Taiwan. Nur wusste ich nie wirklich, was Taiwan ist. Oder wo. Vermutlich habe ich das in irgendeinem Super Nintendo Spiel aufgeschnappt (Terranigma?). Wie dem auch sei..

Taiwan ist so, wie China Mainland sein sollte. Die Menschen sind unfassbar freundlich, zuvorkommend und liebevoll im Umgang. Man achtet sich höflich und benimmt sich vernünftig. Man wird nicht angegafft, sondern freundlich gegrüßt. Es herrscht Ruhe, es ist aufgeräumt und ordentlich. Es gibt wieder Toilettenpapier in den Klos. Keine großen Staus, kein Smog. Obwohl in der Hauptstadt Taipei über 2 Mio Menschen leben, wird es nie voll und eng. So richtig verstehen wir nicht, wie Taiwan das schafft. Aber wie genießen es. Es gibt unzählige Parks, viele Grünflächen. Bibliotheken. Taiwanesen sind sehr gebildet. Dazu das angenehme Wetter, nicht zu warm, nicht zu kalt. Müssten wir nach Asien auswandern, wäre es wohl Taiwan.

Natürlich git es auch hier wieder Nachteile. Wenn man mich fragt, welches Land am aufregendsten ist, wäre Taiwan in der Aufzählung ziemlich am Schluss. Es gibt keine weltweit bekannten Attraktionen, kein Angkor Wat oder Reisterrassen. Es ist eine Insel,mit vielen schönen Uferabschnitten. Und Bergen in der Mitte, die wir leider nicht erklimmen konnten. Dafür muss man ein permit schon Wochen voraus beantragen. Das haben wir in unserer Spontaneität nicht geschafft.

Die Situation mit China und dem Rest der Welt ist angespannt. Taiwan sieht sich als das eigentliche China an und nennt sich Republic of China (ROC). China Mainland nennt sich People’s Republic of China (PROC). PROC, also China Mainland, ist international als China anerkannt, während ROC, also Taian, um seine Selbstständigkeit bangt. Säbelrasseln und militärische Androhungen zwischen den beiden Ländern sind üblich. Tatsächlich haben wir auf unserer Reise vermehrt und regelmäßig mobil gemachtes Militär wahr genommen. Täglich heben unzählige Düsenjets ab. Es ist immer laut, aber auch ein Spektakel. Teilweise tragen die Jets massive Bomben. Komisches Gefühl.

Wir fühlen uns auf Anhieb ein wenig wie in Deutschland. Alles ist hochwertig, sauber, organisiert. Es gibt heißes Wasser überall und auch Trinkwasser wird angeboten. Die Duschen funktionieren wieder richtig und es gibt heißes Wasser. Kein Geschrei im Bus. Dieser schwebt leise und zügig auf einer richtigen Autobahn daher.

Taipei ist einerseits die typische Großstadt mit Hochhäusern und vielen Lichtern.

Andererseits gibt es an jeder zweiten Ecke einen schönen großen Park.

Besonders schön fanden wir, dass wunderschöne Orchideen „einfach so“ an den Bäumen wachsen.

Dazu kommen riesige Blätter.

Und es gibt wieder „normales“ Essen. Leider dafür auch deutlich teurer, aber immer noch okay.

Wir schlendern durch Taipei und erreichen eine Anhöhe in Stadtnähe. Dieser Ort ist dafür bekannt, dass man hier eine gute Aussicht auf die Stadt und das Stadtbild hat. Insbesondere das Markenzeichen von Taipei, der Taipei 101, ist hier sehr gut zu sehen. Es handelt sich um das größte Gebäude in Taipei mit 101 Stockwerken. Es war einmal das größte Gebäude der Welt, wurde dann aber durch den Tower in Shanghai und jetzt noch durch den Burj Khalifa abgelöst.

Doch Taipei bietet landschaftlich und architektonisch noch mehr:

Ganz besonders sind die tollen Menschen hervor zu heben. Sehr freundlich und angenehm wurden wir mehrfach angesprochen und gegrüßt. Fast täglich wurde uns Essen angeboten. Einfach so. Wir gucken auf den Teller von jemandem und rätseln, was es wohl sein könnte. Und schon kriegen wir es auf den Teller gelegt. Auch ist uns passiert, dass eine Mutter mit ihren Kindern uns unbedingt im Auto mitnehmen wollte, um uns an eine schöne Stelle zu bringen. Natürlich haben wir zugesagt:-)

Unsere Reiseroute verläuft an der Ostküste entlang:

1. Taipei
2. Houtong
3. Hualien
4. Taitung
5. Kenting
6. Taipei (Weiterflug)

Houtong

Houtong ist die Katzenstadt. Lokale Einwohner haben sich mit den Katzen arrangiert. Diese werden gehegt und gepflegt und haben hier paradisiesche Zustände. Sie sind natürlich frei. Täglich kommen viele Touristen, bringen Futter und bei Bedarf Streicheleinheiten. Hier ein kleiner Auszug.

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Die Katze auf dem letzten Bild hatte ganz besonders Kuschelbedarf. Interessanterweise saß sie schon in der Eingangshalle als wir kamen und ist allen Menschen aus dem Weg gegangen. Als wir dann am Ende gefahren sind, habe ich mich einfach in die Halle gesetzt. Sie kam dann von sich aus und hat ca. 20 Minuten auf meinem Schoß gekuschelt:

Wer noch die volle Katzendröhnung braucht, der klickt hier:

Houtong war ein Tagestrip und alles in allem ganz süß. Hier gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten, beispielsweise eine alte Mine, wo man die originalen Geräte zum Abbau sehen und anfassen kann, sowie die eigentliche Bahn fahren kann. Haben wir auch gemacht.

Besonders erwähnenswert ist noch, wie unglaublich komfortabel und angenehm das Reisen in Taiwan ist. Wir sind alle Strecken mit dem Zug gefahren. Dabei haben wir uns immer für den langsamen Zug entschieden. Der war günstiger und leerer. Teilweise hatten wir das ganze Abteil für uns. Beinfreiheit. Ruhe. Tolle Aussicht. Die Zugfahrten waren unfassbar schön und entspannend.

Hualien

Hualien ist noch ruhiger. Auf Anhieb hat uns die Atmosphäre gefallen. Wenig Verkehr, große Straßen. Freundliche Menschen, auch wenn das verständigen nicht immer einfach ist. Ein offenes WLAN finden wir an jeder Ecke und buchen uns für ein paar Tage in ein Hostel ein. Hualien ist für den Taroko Nationalpark bekannt. Hier sind wir einen ganzen Tag durch die Natur gewandert.

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Das folgende Video gibt etwas lebhaftere Einblicke in den Nationalpark.

Besonders hervorzuheben ist der wunderbare Pumpkin-Cheesekake, den wir so nur hier gefunden haben 😉

Taitung

Unser nächster Stop entlang der Ostküste ist die kleine Stadt Taitung. Taitung hat eine große Innenstadt, viele Parks und gute Essmöglichkeiten. Wir finden einen Shop in der Nähe unseres Hotels, wo es „knife-shaved“ Nudeln gibt. Diese selbstgemachten Nudeln sind unfassbar gut und wir finden uns in diesem Laden in den nächsten Tagen öfter. In Taitung waren auch die Militärübungen am intensivsten. Stündlich brausen Düsenjets in sehr niedriger Höhe über die Stadt. Auf Rückfrage, warum dies so sei, wurde uns nur mitgeteilt, dass es schon immer so gewesen sei. Noch ein paar Eindrücke von der Stadt:

Wir mieten Fahrräder und machen eine Tagestour an der wunderschönen Ostküste entlang.

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Unbedingt das Video gucken, ist sehr guuuut 😉

Kenting

Unser letzter Stop in Taiwan. Kenting liegt am südlichen Zipfel von Taiwan, wir sind also einmal vom Norden in den Süden gefahren. Wir hatten schon vorher überlegt, in Taiwan ein Mopped zu mieten. Ist hier aber nicht so einfach, da Papiere etc. geprüft werden und vorab übersetzt werden müssen. Haben wir alles nicht. Wir versuchen es in Kenting noch mal.. Unser Gastgeber empfiehlt, wir sollen zum local tea shop gehen, dort werden auch (ohne Fragen) Moppeds verliehen. Gesagt, getan. Und es war so schön. Ein würdiger Abschied aus Taiwan. Wir sind wieder on the road und fahren die Küste ab. Unglaublich schön.

Mit dem Mopped die südlichen Ecken von Taiwan auszukundschaften war die beste Idee. Das Wetter war wunderbar und wir haben so viele schöne Sachen gesehen. Unter anderem sind wir an den südlichsten Punkt von Taiwan gefahren, dort steht ein entsprechendes Monument.

Und auch hier zum Abschluss noch eine sehr sehenswerte Videozusammenfassung. Unbedingt angucken! 😉

Eher unglücklich verlassen wir Taiwan. Es war einfach zu schön. Für Weltreisende, um mal ein wenig URLAUB ZU MACHEN, der perfekte Ort 😉 Es geht nun weiter. Auf nach Japan!