Phnom Penh

Phnom Penh

Kambodscha. Hauptstadt Phnom Penh. Ort des Genozids der roten Khmer. Land der großen Tempel und Angkor Wat. Und Tuk Tuks. Und wir mittendrin.

Es ist sehr warm. Die Klamotten werden kurz. Hilft aber nix, ist trotzdem zu warm. 3/4 des Rucksacks ist nicht mehr zu gebrauchen, da zu warm. Wir machen Sightseeing. Kriegen alle 2 Minuten ein Tuk Tuk (Mopped mit Gespann, quasi Taxi) angeboten. Oder auch anderes. Wir finden viele Tempel.

Insgesamt bietet Phnom Penh weniger Highlights als unsere vorherigen Ziele. Es tut aber gut, einfach mal den Tag zu genießen. Wir probieren indisches Essen (Dosis)..

Achtung, scharf!

.. italienisches Essen..

Achtung, geil!

..und besuchen den Nachtmarkt mit seinen kulinarischen Finessen..

Night Market Eingang

..wir schauen live Thai Boxen..

Achtung, gefährlich!
Thai Fight

..oder bestaunen den Verkehr, während wir im Tuk Tuk sitzen.

Tuk Tuk Fahrt

Und wenn wir nichts machen, liegen wir auf der Hotelliege oder im Pool.

Hotelpool

Oder nutzen den Spielplatz als Gym.

Push it, work it, harder!

S-21

Weniger bekannt, aber umso wichtiger. Und beklemmender. Genozid im dritten Reich? Kennt jeder. Aber was in Kambodscha abgegangen ist, ist nicht weniger krass. Als Erinnerung an das Terrorregime der roten Khmer wurde das ehemalige Foltergefängnis S-21 zum Museum umgebaut. Aber eins nach dem anderen..

Die roten Khmer haben 1975 unter Leitung von Pol Pot die Macht in Kambodscha übernommen. Zunächst bejubelt (da ausländische Agressoren vertrieben), war das langfristige Ziel, das Land mit Gewalt in einen Kommunismus zu überführen. Dabei kam es zum schlimmen Genozid am eigenen Volk. Wissen und Intellekt wurde als gefährlich eingestuft. Wer lesen konnte oder eine Brille besaß, war potentieller Feind. Nach und nach werden die großen Städte gesäubert, Intellektuelle aufs Land vertrieben oder direkt in Gewahrsam genommen. Beispielsweise in S-21. Ursprünglich war dies eine Schule. Unter den roten Khmer wurde dieser makabre Ort, mitten in der Stadt, umgebaut und gesichert. Kambodschaner wurden grundlos hierhin verschleppt und unter massiver Folter zu sich selbst belastenden Aussagen gezwungen. Nach unterschriebenem Geständnis wurden die Insassen aufs 15km entfernte Land gebracht, den sogenannten“Killing Fields“. Hier fallen die Schreie und der Gestank weniger auf. Teilweise in solchen Massen, dass der eigentliche „Killing-Prozess“ nicht mehr hinterher kommt. So geht es über Jahre. Bis 1979 die Vietnamesen einfallen und sich über das wundern, was sie dort vorfinden. Grausamkeiten, kaum in Worte zu fassen. Unter der Herrschaft der roten Khmer wurden ca. 2 Millionen Kambodschaner getötet. Das sind im Schnitt über 1300 Tote, jeden Tag, vier Jahre lang. Unfassbar. In einem Land, das zu diesem Zeitpunkt keine 8 Mio. Einwohner hat. Ein Viertel ausgelöscht..

Das heutige Museum steht an der Stelle des ursprünglichen S-21 Gefangenenlager. Dank eines Audio-Guides lässt sich heute sehr gut wahrnehmen und erleben, was damals passiert ist. Ein unbedingtes MUSS in Phnom Penh. Ich verzichte auf zu viele Details und füge nur wenige Bilder ein. Wer mehr Infos haben möchte, wird z.b. bei Wikipedia fündig.

Zimmer mit Folterbett
Foltergerät im idyllischen Garten, im Hintergrund die Zellen

Vielleicht taktisch unklug den Eintrag so beklemmend zu beenden. Es ist und bleibt aber ein wichtiger Teil von Phnom Penh und der Geschichte Kambodscha’s. Und die Lehren gelten auch weiterhin.

Wir sind in der Mitte des Landes und entscheiden uns, nun an die Südküste zu fahren und das Meer zu sehen. Von da aus wollen wir dann Richtung Norden weiter reisen. Eine Busfahrt die ist lustig… Next stop: Kep.

4 Gedanken zu „Phnom Penh

  1. Ist ein kleiner Downer für den Beitrag, aber man nimmt auch etwas wichtiges davon mit. Finde ich gut.
    Gut finde ich übrigens auch dass ihr es durchgezogen habt und beim Thaiboxen wart! Wie fandet ihr’s ?
    Bin jetzt gespannt wo es hingeht im Süden. Und ey, fährt mit dem Fahrrad durch Angkor War, wenn ihr da seid! Mopedtaxi geht auch, natürlich, wenn ihr nicht gangsta genug seid 😉

  2. Guten Tag nach Kambotscha! Habe über Henning Müller, der viele, viele Jahre zusammen mit uns in einem Haus gewohnt hat, von Eurer Welttour erfahren und finde es ganz toll. Ich pflege immer zu sagen: Was man in der Jugend nicht macht kann man im Alter (ich 72 J) nicht mehr nachholen. Weiterhin gute Reise!!!

    1. Hallo Gottfried und willkommen im Blog:-) Ich hoffe es bleibt unterhaltsam 🙂 Über das Interesse freuen wir uns sehr! Ganz liebe Grüße

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