Manila, Philippinen

Manila, Philippinen

Meine längste und beste Freundin Chona ist eine Pinay. Mit Stolz bin ich heute der Patenonkel ihrer Tochter. Pinay ist die philippinische Bezeichnung für weibliche Filipinos (Pinoy für männlich). Ich war daher schon immer neugierig auf dieses Land und freue mich umso mehr, dass wir es nun hierhin geschafft haben.

Ich muss zugeben, ich hatte ein anderes Bild von den Philippinen. Man sieht immer die endlos langen und weißen Sandstrände, dazu Strohhütten. Dass Manila, die Hauptstadt, eine riesige Großstadtmetropole ist, vergisst man dabei leicht.

Verkehr bei unserer Ankunft
Financial District
Jeepney vor Wolkenkratzer

Also erst mal ankommen. Seit langer Zeit wieder englische Schriftzeichen, wir können wieder lesen. Englisch ist offizielle Amtssprache in den Philippinen. Das rührt wohl daher, dass nach der spanischen Besetzung seit Ende des Weltkrieges die Philippinen von den Amerikanern besetzt waren. Überhaupt merkt man unglaublich viele westliche Einflüsse. Die Leute sind „cool“ und modern gekleidet (Nur, was definiert modern..?). Es laufen amerikanische Charts (haben wir laaange nicht mehr gehört). Filipinos tanzen am Straßenrand, laufen gut gelaunt durch die Stadt. Sie grinsen dich herzlich an. Kinder winken und rufen „Helloooo“ und kichern. Im Supermarkt singt der Verkäufer mit (mit einer beeindruckenden Stimme). Überhaupt werden wir feststellen, dass Filipinos gerne und viel singen und generell sehr gut gelaunt sind. Das zeichnet dieses Land und vor allem die Menschen ganz besonders aus.

Was ich auch nicht wusste: durch den starken spanischen Einfluss klingt auch die Sprache (Tagalog) eher spanisch. Damit rechnet man nicht unbedingt im tiefsten Asien. Trivia: Der Name der Philippinen geht auch auf einen spanischen Monarchen mit dem Namen Philipp zurück.

An unserem ersten Tag besichtigen wir Intramuros. Das ist der Name der alten spanischen Innenstadt. Hier fahren Kutschen, gezogen von Pferden, durch.

Eingang Intramuros
Pferdekutsche in Intramuros
Kirche in Intramuros

Ein paar Meter weiter scheint es ein Fest zu geben. Die Straße ist geschmückt, viele Menschen sitzen an einer Art Bühne und spielen Bingo. Kinder spielen auf der Straße mit Jo-Jos.

Straßenfest
Spielende Kinder

Es gibt (wie so oft) Licht und Schatten. Wir sehen viele arme Menschen, zerissene Kleidung. Kinder laufen auf einen mit ausgesteckter Hand zu und betteln um Geld. Es liegt viel Dreck rum. Ein Junge pinkelt auf die Straße, umgeben von vielen Menschen. Offensichtlich ganz normal. Es stinkt. Mülleimer Fehlanzeige. Im besten Fall liegen an einer Ecke ein paar Tüten und man schmeißt seinen Müll dazu. Das alles findet man in Intramuros. Und noch Polizisten mit Maschinengewehren dazu.

Katze schläft vor Müllbergen

Wir gehen weiter und erreichen den Rizal Park. Hier gefällt es mir auf Anhieb sehr gut. Der Park ist riesig und voll mit Menschen. In einer Ecke wird Schach gespielt. In einer anderen Ecke machen Leute Sport. Wieder woanders genießen die Filipinos einfach den Tag. Hier ist es schön.

Ausblick auf die Golfanlage

Südlich vom Park läuft man an der Manila Bay entlang.

Manila Bay

Unseren Tag beenden wir mit einem süßen, philippinischen Dessert: Halo-Halo.

Halo-Halo

Noch ein paar Dinge, die uns auf Anhieb aufgefallen sind:

  • Religion ist ein sehr wichtiges Thema auf den Philippinen. Es gibt sehr viele Kirchen. Menschen sind sehr gläubig und leben das auch so aus. Sprüche und Auszüge aus der Bibel findet man überall
  • Filipinos wissen sich zu benehmen. Man entschuldigt sich hier beim Niesen und hält sich die Hand vor den Mund
  • Die Ansprache ist sehr förmlich. Lena wird mit Madame und ich mit Sir angesprochen. Das ist hier Standard
  • Zucker, Zucker, Zucker.. Filipinos sind wahre Zuckermonster. In den Supermärkten gibt es mehr Süßigkeiten als „normale“ Speisen. Oftmals gibt es Speisen gar nicht ungesüßt. Gemüse finden wir so gut wie gar nicht. Candy dafür überall. Man guckt uns verständnislos an, wenn wir „no sugar“ bestellen
  • Überhaupt ist das Essen sehr einseitig und nicht wirklich gut. Es gibt viele Kantinen. Das Essen steht dort den ganzen Tag in Töpfen und man entscheidet sich dann für etwas. Es wird dann kalt serviert. Fleisch ist durchzogen mit Fett und Sehnen, Knochen ist noch dran
  • Dafür isst man hier wieder mit Besteck (Gabel +Löffel) und nicht mehr mit Stäbchen
  • McDonalds führt im Sortiment Reis. Verpackt wie ein Burger
McRice gefällig?

Die Philippinen sind in drei übergeordnete Regionen unterteilt: Luzon (nördliche Insel, hier ist Manila, und auch Palawan im Westen gehört dazu), Visayas (östlicher Teil mit Cebu und Bohol) und Mindanao. Mindanao sollte man aufgrund terroristischer Aktivitäten meiden. Wer von A nach B kommen will, der braucht oft ein Flugzeug. Wir reisen als nächstes nach Bohol.

2 Gedanken zu „Manila, Philippinen

  1. McRice, wieso gibt’s das hier nicht….
    War sonst noch irgendwas was euch sehr amerikanisch vorkam?
    Schöne Grüße, Benjamin

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