Yucatan + Quintana Roo (Cancun)

Yucatan + Quintana Roo (Cancun)

Yucatan und Quintana Roo sind die beiden Bundesstaaten im Osten von Mexiko. Hier floriert der Tourismus und die Umgebung gilt als sicher. Cancun, in Quintana Roo gelegen, ist die Hauptstadt und der zentrale Ankerpunkt mit einem internationalen Flughafen. Weitere bekannte Orte sind Playa del Carmen und Tulum.

Wir sind nun also an dem Ort, an dem andere Urlaub machen. Und wir schwitzen mittendrin. Aber nicht lange. Denn wir haben uns ein Auto mit Klimaanlage gemietet 😉 Es ist zwar nicht so heiß wie in Tuxtla, aber es geht schon wieder an die Substanz.

Zunächst fahren wir die Hotel Zone von Cancun ab. Fette Betonklötze, riesige Resorts. Die Straße ist wunderschön und recht hochwertig. In der Mitte stehen Palmen. Zwischendurch lässt sich immer mal wieder ein Blick auf das dahinterliegende Meer erhaschen. Wer hier Entspannung und Erholung sucht, wird dies wohl finden 🙂

Wir haben aber ein anderes Ziel: Wir wollen am nächsten Tag die Hauptsehenswürdigkeit von Yucatan besuchen: Chichen Itza. Da sich die Strecke dorthin ziemlich zieht, machen wir uns also auf den Weg und fahren die nächsten Stunden recht monoton eine Strecke Richtung Westen ab. Es ist relativ ereignisarm. Das einzig Besondere, dass uns hier auffällt sind immer mal wieder Waldbrände. Rauchschwaden ziehen über die Straße und oft kann man auch das eigentliche Feuer sehen. Abends, im Hotel, werden wir im Fernsehen sehen, dass es mehrere Hunderte Brandherde in der Region gibt.

Rauch liegt über der Straße – ein Feuer schwelt (Zitat Anno 1602? 😉 )

Wir erwischen noch eine Polizeikontrolle. Hier werden willkürlich Autos angehalten, befragt und vermutlich ggf. untersucht. Der Officer fragt schroff: “Speak spanish?”. Ich antworte: “No. Hablas ingles?”. Er antwortet auf Englisch, dass er gerne meinen Führerschein sehen möchte. Gesagt, getan. Und das war es auch schon. Weiter nach Valladolid.

Valladolid

Valladolid ist ein ganz süßer Ort. In der Mitte ist ein großer Platz mit einer Kirche, wo sich abends die Leute versammeln. So auch wir. Wirklich viel gibt es hier aber nicht zu tun oder zu berichten und für uns war es auch nur der Übernachtungsort, daher lasse ich einfach mal die paar Bilder hier:

Chichen Itza

Jetzt sind wir also in der Maya-Zivilisation angekommen. Chichen Itza ist der Name der ehemaligen großen Maya-Stadt. Viele Gebäude wurden entsprechend konserviert und stehen noch heute im Original. Das bekannteste Objekt ist El Castillo, der Haupttempel der Anlage. Die Maya waren schon sehr früh in Mesoamerika aktiv, deutlich von den Azteken oder Incas. Die ersten Funde der Maya Zivilisation gehen auf 2000 BC zurück. Chichen Itza wurde erst sehr viel später geplant und gebaut, etwa um 700 AD. Faszinierend, wie lange die Mayas in dieser Region der Welt floriert haben. Bis die Spanier kamen..

Wir persönlich fanden die Anlage weniger beeindruckend als Teotihuacan bei Mexico-City. Die Gebäude sind etwas kleiner und es gibt weniger Struktur. Einzelne Tempel stehen gefühlt willkürlich in den umliegenden Wäldern. Auch ist es hier nicht möglich, die Tempel zu besteigen oder von innen zu besichtigen. Dafür ist die Anlage sehr gut erhalten, wenn man bedenkt, wie alt diese schon ist.

Die Mayas nutzten große Löcher im Boden um darüber Trinkwasser zu beziehen. Diese Löcher werden Cenote genannt. In ganz Yucatan lassen sich viele Cenotes finden. Oft sind diese bei irgendwelchen Leuten im Garten. Die Anlage um Chichen Itza hat ebenfalls mehrere Cenotes.

Insgesamt ist es hier sehr sehr touristisch. Die Preise wurden zu Beginn des Jahres angehoben (verdoppelt!) und man wird zwangsläufig durch eine Vielzahl von kleinen Ständen geführt, wo Souvenirs verkauft werden. Überall laufen Touristen mit Guides rum und es werden kleine Blasinstrumente verkauft, die verschiedene Geräusche erzeugen und die man die ganze Zeit überall hören kann. Dabei rückt das eigentliche kulturelle Gut leider eher in den Hintergrund. Alles in allem sind wir froh, dass wir es gemacht haben, aber nochmal würden wir es nicht machen.

Eingang zur Anlage: “Wolle Souvenir kauffe?”Erster Blick auf El CastilloEl CastilloEine Cenote von obenNochmal El Castillo mit vielen LeutenNoch eine letzte schöne AufnahmeSäulenformationTempelanlageBin mir nicht sicher, wie die heißen..Weitere TempelanlagenUnd noch eine

Ein Idiot macht Unfug an der heiligen Stätte

Das war unser Ausflug nach Chichen Itza. Wir wollen nun noch im Norden von Yucatan die Pink Lagoon besuchen. Auf dem Weg dahin machen wir noch einen Abstecher in Itzamal.

Itzamal

Auch ein ganz süßer Ort mit einem schönen Stadtkern. Leider war es hier auch unfassbar heiß, sodass man nicht allzu lange außerhalb des Wagens sein möchte. Hier ein paar Eindrücke.

Pink Lagoon

Wir übernachten in einem Ort in der Nähe: Rio Lagartos. Ein ruhiger Ort am Meer mit ein paar Restaurants. Ansonsten keine größeren Besonderheiten. Schon als wir mit dem Wagen in die Stadt reinfahren, hält uns ein Mopped-Fahrer an. Wir fragen uns, was wir wohl falsch gemacht haben? Und er fängt an uns von den lokalen Touren zu erzählen. Wir fahren dankend weiter. Recht aggressive Tourenanbieter gab es hier mehrere.

Boote ankern in Rio Lagartos

Der nachfolgende Strandabschnitt war unglaublich schön und noch recht ursprünglich. So richtig hat der Tourismus hier oben noch nicht angefangen und das ist auch gut so. Das Wasser hat hier eine ganz besondere und tolle Farbe (habe ich mir sagen lassen..). Es ist so salzig, dass es Salzkörner im Sand gibt. Und Flamingos! 🙂

Boote am Strand von Las ColoradosZwischenflussNahaufnahme vom SandFlamingos!Immer noch Flamingos!Schon wieder Flamingos!Kennt man ein wenig aus Holland, die kleinen Durchgänge zum Strand. Wunderschöner Sand hier....und tolle Strandabschnitte.

Playa del Carmen

Unser letzter Abstecher geht noch einmal über Tulum nach Playa del Carmen, wo wir auch unsere letzten Tage in Mexiko verbringen. Es ist wenig ereignisreich. Die Orte sind sehr touristisch und bieten die notwendige Infrastruktur für erholsame Urlaube. Sonne, Sand, Meer und große Hotels. Wir mieten uns in ein kleines Appartement ein und bleiben auch weitestgehend drinnen. Irgendwie haben wir uns beide Magenprobleme eingefangen und freuen uns, ein bisschen Zeit mit Zwieback, Tee und einer Toilette in der Nähe verbringen zu können.

Abschluss

Dies ist ein guter Zeitpunkt noch einmal eine Zusammenfassung für Mexiko zu formulieren:

  • Mexiko ist ein Land der Speed bumps. Offensichtlich scheint das hier die einzige Methode zu sein, die Leute vom Rasen abzuhalten. Alle paar Meter kommen innerorts speed bumps. Überall. Man muss sehr aufmerksam fahren, da diese manchmal nicht markiert sind und man sie leicht übersehen kann
  • Jehovas Zeugen sind hier ganz groß. Schon Rafael in Tijuana war Anhänger der Bewegung. In jeder Stadt haben wir sie wieder gesehen. Immer gut gekleidet, immer gebildet und mit einwandfreiem Englisch. In Playa del Carmen kamen sie auch an die Tür klopfen
  • Was wir weniger mochten war das fehlende Gefühl der Sicherheit, vor allem im Westen und Zentrum des Landes. Gerade in Kontrast zu Asien. Wir sind bisher immer frei rumgelaufen und dahin gegangen, wo wir gerade hin wollten. Ob das hier möglich ist wissen wir nicht, denn wir haben es gar nicht erst ausprobiert. Und immer nur auf den bereits bekannten Wegen zu laufen ist weniger unser Ding
  • Polizei war überall präsent. Oft mit Maschinengewehren. Polizeiwagen mit Sirenen fahren ständig rum. Einerseits fühlt man sich dadurch sicherer – andererseits fragt man sich, warum das überhaupt notwendig ist
  • Zum ersten Mal haben wir uns oft unwohl gefühlt, wenn die Leute uns angeschaut haben. In den Touri-Gebieten war das besser, aber in den Orten davor, fühlte es sich immer so an, als würden die Leute einen gierig von oben bis unten mustern. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, aber die Blicke waren teilweise sehr extrem und unangenehm
  • Wir haben aufgehört zu zählen, wie oft uns “take care” gesagt wurde. Das muss wohl auch einen Grund haben.
  • Nichtsdestotrotz gibt es auch viele gute Dinge. Viele Menschen waren unglaublich freundlich zu uns. Die Landschaft ist atemberaubend. So gerne hätten wir mehr gesehen, wären die Vulkane bestiegen oder weiter ins Landesinnere gefahren. Das damit verbundene Risiko war es uns aber einfach nicht wert. Wer weiß, vielleicht bessert sich die Situation in den kommenden Jahren ein wenig. Das wäre sehr schön, denn es ist ein riesiges Land und es gibt viel zu entdecken. Unsere Empfehlung: Nicht in der heißesten Zeit fahren 😉

Cancun ist das Mallorca für die USAs 😉

Wie geht es weiter? Es gibt günstige Flüge von Cancun nach Europa. Zwischendurch waren wir zeitweise so unzufrieden, dass wir darüber nachgedacht haben. Wir haben uns aber wieder ein wenig berappelt und sind nun auf dem Weg weiter Richtung Süden. Die interessanten Länder in Mittelamerika (Guatemala, Belize, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica, Panama und Kolumbien) skippen wir leider. Hier sind die Sicherheitseinstufungen teilweise noch gravierender als in Mexiko und davon haben wir erst einmal genug. Wir entscheiden uns für ein schönes Land, in dem ich schon einmal (kurz) war. Auf nach Lima, auf nach Peru.

6 Gedanken zu „Yucatan + Quintana Roo (Cancun)

  1. Magenprobleme? Scheiß drauf, Malle (von Mexiko) ist nur einmal im Jahr (Ole, Ole und Schalala)! 😉
    Itzamal finde ich übrigens schön schräg, was könnte man da für Filme drehen…
    Peru kling gut, seid ihr jetzt da? Was macht euer Spanisch, oder euer Ketschua?
    Liebe Grüße. Benjamin

    1. Haha :-))) Ja, Itzamal war ganz hübsch, aber auch seeehr warm ;-)) Jap, Peru. Hier ist es schön (siehe nächste Beiträge ;-)). Und das Spanisch.. Naja.. Um Nachtisch zu bestellen reicht es mittlerweile ;-)) LG

  2. Sehr sehr schade das die interessanten Orte nicht so sicher sind und dem entsprechend nicht zu entdecken sind, aber Sicherheit geht selbverständlich vor. Ich habe heute eine sehr interessante Reportage über Mexiko, das Gebirge, die Wüste 🏜 gesehen…………………. war schon faszinierend. Euch viel Spaß weiterhin und viele Berichte bitte 😍

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert