Chinesien und Beijing
Ankunft
Kommt nun der Kulturschock? Wir waren vorher schon in Vietnam, das hat uns gut gefallen. Aber China?! Aufstrebende Weltmacht. Riesig. Sozialistisch. Überall hört und liest man von dem Land. Aber wie ist es nun dort wirklich?!
Aber von Anfang an.. Einreise mit dem Flugzeug nach Beijing. Nachtflug, Ankunft um 05Uhr morgens, nicht geschlafen. Körperlich am Ende (man ist ja keine 20 mehr.. ;( ). Aus dem Flieger raus und.. wärmer..:) Nicht warm, aber wärmer als Sibirien. Dann erst mal alle Daten aufnehmen, Finger scannen und und und. Alles automatisch an Maschinen. Ca. 2 Stunden später sind wir durch. Wow, endlich. Festland China. Erste Amtshandlung: Ruhige Ecke am Flughafen suchen und hinlegen. Das tat gut..!



Dann erstes größeres Drama: Lena macht mich wach. Tiefschlaf. Aus dem Traum gerissen. „Meine Kreditkarte ist weg!“. Hellwach. „Wie?!“ Beim Geld abheben am frühen Morgen vergessen die Karte wieder raus zu ziehen. Hat jemand anderes die? Lost&Found am Flughafen verneint. Und jetzt?! Sperren? Die Flughafen-Information sagt, die Bank vom Automaten würde in 2h aufmachen. Es war ein Sonntag. Immerhin ist der laden im Flughafen. Also warten. Unruhig. Frühstück bei Mcces. Sah lecker aus (wie milchreis). War dann aber unerwartet fies und irgendwas anderes. Dazu der Kaffee unerwartet teuer. China empfängt uns auf die harte Tour..:-((
Bank macht auf. Wir sollen Montag wieder kommen. Ja klar. Keine Ahnung wo die Kreditkarte ist, aber ist ja in deren Sicht nicht dramatisch.. Ich habe protestiert. Zwei weitere, lange Stunden warten und die Kreditkarte war wieder da. Puh..
Gut, also auf in die Hauptstadt Beijing.
Beijing
Beijing hat die klassische Ringstruktur, wie zB auch Köln. Im inneren Kreis ist die Innenstadt, die in vielen Bereichen „alt“ geblieben ist. Die kleinen Gassen werden „Hutong“ genannt und spiegeln das alte China wieder. Hinter den nicht einsehbaren Mauern tun sich die Anwesen auf. Dabei ist alles eher klein. Platz in Beijing ist knapp und entsprechend teuer. Chinesen sind es gewohnt, auf kleinem Raum zu leben. Das erleben wir auch in unserem ersten Hostelzimmer (Die Betten stehen direkt an der Wand, das Bild ist von der Tür aus aufgenommen, also quasi der gesamte Raum):

Dafür mit schönem Innenhof:

Nach einer gehörigen Portion nachgeholtem Schlaf ziehen wir dann los und erkunden die Stadt.
Wir stellen schnell fest, alles ist sehr weit entfernt. Zu Fuß sind wir lange unterwegs, dafür können wir alles am besten aufsaugen.
Essen ist schwierig. Niemand spricht Englisch. Wir werden immer angestarrt. Dann finden wir ein Gebäude, wo überall frisches Gemüse und Fleisch liegt. Man stellt sich das selber zusammen und dann wird das gekocht. Hab direkt rumprobiert. Manches war gut, anderes nicht. Leider war es direkt auch sehr scharf. Wir sind aber satt geworden.

Die erste größere Besichtigung ist der Lama Tempel am nächsten Tag.
Lama Tempel
Der Lama Tempel ist einer der größten und sehenswuerdigsten Tempel in Beijing. Von den eigentlichen, inneren Gebetsstätten und Buddhas dürfen keine Bilder gemacht werden, daher ein paar äußere Eindrücke.



Drum and Bell Tower
Die Drum and Bell Tower stammen noch aus der Zeit, in der Uhren noch nicht verbreitet waren. Der Gong war in der ganzen Stadt hörbar und hat die Tageszeiten eingeläutet.


Verbotene Stadt
Im Zentrum liegt nördlich ausgerichtet die berühmte „verbotene Stadt“. Hierfür haben wir uns den ganzen Tag zeit genommen.
Der davor liegende Platz, Tianmen-Platz genannt, ist sehr geschichtsträchtig. Boxeraufstand und viele weitere Demonstrationen haben hier stattgefunden. Und wurden blutig niedergeschlagen. Auch das ist China. Starke Kontrolle und Unterdrückung durch die Regierung. Interessanterweise scheint aber genau das auch das Land zu festigen. Doch zunächst wieder ein paar visuelle Eindrücke:
„Nach“ der verbotenen Stadt (man wandert von Süden nach Norden durch) bietet der Jingshan-Park eine wundervolle Aussicht über Beijing. Für mich einer der schönsten Orte. Hier wird einem das Ausmaß dieser riesigen Stadt klar. Man steht in der Mitte, etwas erhoben. Um einen herum alles flacher, mehrere Kilometer. Dann beginnen die Wolkenkratzer. So weit man gucken kann und in alle Richtungen. Chinas Großstädte sind geprägt von unzähligen, riesigen Betonklötzen. Kaum vorstellbar und vergleichbar mit europäischen oder deutschen Standards. Wir hatten Glück und im Hintergrund sind an diesem Tag sogar (trotz Smog) die Berge sichtbar.
Abends sind wir noch ein wenig spazieren gegangen und haben die Stadt auf uns wirken lassen.



Beijing war weiterhin intensiv bemüht es uns möglichst schwer zu machen. An viele Geräusche (Rülpsen, Schmatzen, ..) und Verhaltensweisen muss man sich gewöhnen. Wenn man es denn schafft. Der freundliche Chinese arbeitet mit viel Mühe und Lärm den Rotz aus der Kehle hoch, um einem diesen dann elegant und in voller Pracht vor die Füße zu rotzen. Normales Verhalten hier. Toiletten? Haha:

Und dann überall dieser fiese Rauch von Zigaretten. An dieser Stelle ist China noch etwas hintendran. Die Fitness/Wellness/Gesundheitswelle kommt wohl noch (Geschäftsidee?!). Hier wird noch in Gebäuden geraucht, selbst im Zug (unfassbar fies).
Zu allem übel liegen wir nach ein paar Tagen flach. Erst Lena, dann ich. Fieber, Durchfall und co.. Gibt schöneres. Zum Beispiel den Sommerpalast.
Sommerpalast
Früher als Rückzugsort für die Kaiser gebaut und gedacht, dann mehrfach durch einfallende Agressoren zerstört und jedes mal wieder aufgebaut, ist der Sommerpalast am Rande der Stadt eine beliebte Sehenswürdigkeit und Erholungsort. Ich war leider noch nicht richtig fit als wir da waren, daher war der Besuch eher kurz. Aber ein paar schöne Bilder sind entstanden.
Und dann war doch noch so eine Mauer.
Great Wall of China
Im Nordwesten von Beijing bei Badaling hatten wir auch viel Glück mit dem Wetter.
Frisur
Und dann ging es doch nicht anders. Mit meinem Lieblingsfrisör in Bonn (www.sitstill.de, uneingeschränkt empfehlenswert!) hatte ich noch besprochen, die Haare einfach mal wachsen zu lassen. Aber dann habe ich mich doch zu unwohl gefühlt. Morgens auf dem Weg durch den Park steht ein Stuhl. Daneben eine Chinesin mit weißem Kittel. Und Schere. Alles klar, los geht’s.

Das hättet ihr sehen müssen. Chinesen sind in Scharen stehen geblieben, minutenlang, mit offenem Mund. Haben Fotos gemacht und wild gestikuliert. Voller Blondbonus!!;-))
Das war unser Abstecher in Beijing. Weiter geht’s nach Shanghai im (ekelig nach Rauch stinkenden) Nachtzug. Da vermisst man die Transsib..




















5 Gedanken zu „Chinesien und Beijing“
Wow! Einfach nur WOW!!!! Ohne Worte wirken lassen!!!!! ???????
Hallo ihr Beiden,
der Reisebericht beinhaltet alles: Informationen zur Kultur, tolle Erlebnisse ( auf manche hätte man auch verzichten können ), beeindruckende Bilder & Videos – so lebendig geschrieben, dass man gespannt und neugierig auf den nächsten Eintrag ist!
Weiterhin viele interessante Eindrücke und Erlebnisse!
Viele liebe Adventsgrüße aus Deutschland ♥♥♥♥♥♥
Marie
Danke für die vielen schönen Eindrücke! Wünsche euch weiterhin viel Spaß und schöne Erlebnisse!
Viele Grüße, Egli
Sehr geil mit dem Haare schneiden! Andererseits: wenn du etwas wachsen lässt und dann in Japan oder Korea zum richtigen Friseur kommst, kannst du dir vielleicht ne Frisur gönnen von der noch deine Enkel ( und eine kleine Schaar Japaner/Koreaner) sprechen…
Ich habe da tatsächlich drüber nachgedacht..! Mal schauen..;-)