Irkutsk

Irkutsk hat über 0,5 Mio. Einwohner, etwas kleiner als die meisten anderen Städte, wir fühlen und aber sofort wohl. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir Nowosibirsk nicht wirklich schön fanden. Das besondere an Irkutsk: Hier befindet sich der Baikalsee. Dazu später. Zunächst ein paar Eindrücke von Irkutsk.

Das Auto ist nicht typisch Irkutsk, das gibt es so hier ständig. Ich wollte es aber noch mal festhalten;-)

Irkutsk war für ein paar Tage wie eine Homebase für uns. Im Hostel haben wir Freunde gefunden und es war etwas heimischer. Die Stadt haben wir ausgiebig erkunden können. Auch eine Walking Tour haben wir gemacht, die sehr interessant war. Und natürlich das gute Essen genossen:-))

Der Baikalsee

Der Baikalsee hat in der längsten Ausdehnung eine Länge von über 600km, also die Strecke Bonn nach Berlin und noch ein bisschen. Das besondere ist, dass es ein Süßwassersee ist. Auf der Insel Olchon, die auf dem see liegt, findet die Wasserversorgung ausschließlich aus dem see statt, der Trinkqualität hat. Im Winter friert der See zu. Fähren fahren dann nicht mehr. Es werden Schilder aufgestellt und der Autoweg geht dann über das Eis. Leider konnten wir das nicht sehen, aber das ist bestimmt ein Spektakel. Angeblich sollen dann die jugendlichen mit ihren autos dann über den see driften. Freche Jugend!;-)

Uns hat besonders der Ort Kushnir auf der Insel Olchon gefallen. Der Ort ist irgendwie magisch. Es wirkt, wie in einer Westernstadt. Keine asphaltierten Straßen, nur Staub. Holzhütten. Einzelne Hunde streunen rum. Aber halt tierisch kalt. Dazu eine der schönsten Aussichten überhaupt. Wenn zur richtigen Zeit am Nachmittag der Himmel zu zieht, taucht es die Stadt in ein beeindruckendes Farbenmeer. Genug der Worte, lasset die Bilder folgen:

Besonders schöne Motive sind um und am Schamanenfelsen vorhanden.

Das Nordkap

In Kushnir haben wir eine Tour gebucht zum nördlichsten Punkt der Insel. Die Aussicht dort war schön, aber im Grunde genommen vergleichbar zu Kushnir. Wirklich krass war die Fahrt dort hin. Metertiefe Löcher im Boden, Staub überall, teilweise senkrechte Abhänge. Und das alles in diesen wunderbaren Töff-Töffs:

Dafür gibt es auch hier imposante Bilder:)

Das war ein Fuchs, der dort an den Klippen lebt. Und das letzte Bild die wunderbar hygienischen Plumpsklos..;-)

Transsib nach Ulan-Ude

Die Fahrt nach Ulan-Ude war ursprünglich die komplizierteste und teuerste Teilstrecke der transsibirischen Eisenbahn, da das Gelände so unpassierbar ist. Viele Tunnel und Brücken waren notwendig. Zeitweise ist der zug auch über den gefrorenen See gefahren, aber das ist dann wohl einmal schief gegangen..;) Die Strecke ist also sehr sehenswert. Leider geben die Bilder das nicht wieder, da man aus dem Zug heraus nur eingeschränkt den Auslöser zur richtigen Zeit findet..

Ulan-Ude selbst war eher unscheinbar. Es ist der letzte Halt vor der Mongolei.

Abschied aus Russland

Unser Visum geht zuende. Wahnsinn, 30 Tage rum. Wir wären sonst noch länger geblieben, Russland hat uns wirklich gut gefallen.

In Bezug auf unserer Route haben wir nach längerem hin und her eine folgenschwere Entscheidung getroffen. Wir skippen (vorerst) die Mongolei. Dort ist es momentan sehr kalt, viele der Einwohner auf dem Land ziehen schon weiter und es werden wohl kaum noch Touren angeboten. Das Land ist viel zu schön und bietet zu viel, um es nur „halb“ zu machen. Also haben wir nun Flüge ins Land der Mitte.. wir sind schon gespannt, wie uns China und Beijing gefallen wird:-)

Noch ein paar abschließende Anmerkungen:

– Russland ist technologisch sehr gut entwickelt. Unsere Bustouren buchen wir online, bezahlen online und erhalten die Tickets online. Kein Papier. Busse und Züge sind nahezu immer pünktlich und sehr zuverlässig. Überhaupt ist Russland extrem gut organisiert. Das dachte ich immer über Deutschland, aber das gilt absolut auch in Russland.

– Dank der zeitgleichen Einführung von Paypal in Google Pay konnten wir beide unsere handys per NFC als kontaktloses Zahlungsmittel verwenden. Absolut bequem. Geht in jedem noch so kleinen laden. Handy dran halten und fertig. Warum ist das in Deutschland nicht möglich?!?

– Preislich gesehen ist Russland ein wenig günstiger als in Deutschland, oft haben wir tolles Essen für sehr faires Geld bekommen

– Wir haben uns zu jeder Zeit sicher gefühlt. Mich hat zwar mal ein (vermutlich betrunkener) Russe auf der Straße angepoebelt, ist aber dann auch weiter gegangen. Sonst keine besonderen Vorkommnisse

– Lecker Cofe (Kaffee) everywhere

– Das Kälte Hitze Thema ist echt so eine Sache. Es wechselt wirklich ständig zwischen draußen 0 grad und drinnen 30 grad. Kaum auszuhalten. Heizung so günstig, dass man bei Minusgraden das Fenster zeitgleich aufmacht, damit es erträglich wird. Leider führt dass auch dazu, dass sehr viele Russen sehr unangenehm duften (vgl. Jacke aus dem ersten Kapitel). Gerade auf engem Raum wie der Transsib ist das sehr unangenehm

– Die Transsib Fahrt war wirklich schön, tolle Aussichten. Aber am Ende ist es (gerade in der dritten Klasse) auch nur ein Zug, der dich von A nach B bringt